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Der Gasometer soll einen Schirm erhalten

Zeitzeuge Der Abbruch des Industriedenkmals ist abgewendet, wenigstens vorerst.

Die Geschichte des letzten Gaso­meters des Stadtzürcher Gas­werks ist geprägt von Höhen und Tiefen. So wie dieser einst auf und ab fuhr, je nachdem wie viel Gas er speicherte. Seit einiger Zeit ist er im Tief: Vor zwei Jahren war unter anderem gar der Abbruch des letzten der vier einstigen Ga­someter eine Option - obwohl er unter Schutz steht. Denn der Behälter rostet, die Sanierung würde viel Geld verschlingen. Nun besteht Hoffnung, dass es bergauf geht. Vor kurzem hat die Stiftung Gasometer Schlieren die Baueingabe für ein Rettungs­projekt eingereicht. Dieses sieht vor, dass direkt über dem Dach ein Schirm errichtet wird, der aus einer mit einer durchscheinen­den Blache bespannten Holz­konstruktion bestünde. Stiftungsratspräsidentin Bar­bata Truog ist erleichtert: «Da­mit sollte der Gasometer für die nächsten zwanzig, dreissig Jah­re gesichert sein.» Vordringlich ist, dass nicht weiter Regenwas­ser eindringt. Die Hoffnung be­steht, dass der Behälter dadurch austrocknet und die Korrosion gestoppt oder zumindest erheb­lich verlangsamt wird. Truog spricht von einer «Notmassnah­me». Doch gewinne man damit Zeit, über die künftige Nutzung nachzudenken und über weitere Schritte entscheiden zu können.

Unklare Finanzierung

Alle Sorgen ist Truog damit noch nicht los. Zwar ist sie zuversicht­lich, dass die Baubewilligung ausgesprochen wird, doch bleibt noch die Frage, wie das Projekt finanziert werden kann. Die kon­kreten Kosten seien noch nicht klar, sagt Truog. Klar sei aber, dass sie die Möglichkeiten der Stiftung überschreiten. Die hohe Zeit des Gasometers dauerte von 1899 bis 1974. Damals war er einer von vier Tele­skop-Gasspeichern des auf Schlieremer Boden stehenden Gaswerks der Stadt Zürich. Das Gas wurde durch Steinkohlever­gasung erzeugt. 1974 stellte das Gaswerk auf Erdgas um, und die vier mittels Teleskopen auf und ab fahrbaren Niederdruck-Gasbehälter wurden durch fünf ku­gelförmige Hochdruckbehälter ersetzt. Drei der vier Gasometer wurden um die Jahrtausendwen­de abgebrochen. Der älteste wurde jedoch unter Schutz gestellt. Ein Hoch, gefolgt von einem Tief. Die. Sanierung des Behälters stellte die Fachleute vor fast un­lösbare Probleme und kostete Millionen. Und doch hielt man daran fest - nicht zuletzt, weil er ein über die Landesgrenzen hinaus einmaliger Zeuge der In­dustriegeschichte ist. Es folgte wieder ein Hoch: Es gelang, den Gasometer als bewegliche Ma­schine instand zu stellen und das Innere begehbar zu machen - es war ein einmaliges Erlebnis, wenn die Kalotte aufgrund des ansteigenden Luftdrucks über den Köpfen langsam hochfuhr. Zwei Jahre war das Spektakel erlebbar, von 2005 bis 2007. Dann kam der Übergang zu einem anhaltenden Tief. Das sich jetzt vielleicht wendet.

Helene Arnet Quelle: Tagesanzeiger

Newsletter 8 "alles in allem 2019"

Teil von Remo Schällibaums Traum werden

Liebe Interessierte
 
März ist es, und nicht nur unsere Frühlingsgefühle spriessen, sondern auch unser Stück blüht unter der Bearbeitung der diversen Teams auf. Regisseurin Katja Langenbach bereitet sich und ihr Schauspielerteam (Noémie Alexa Fiala, Alexandre Pelichet, Volker Ranisch) für die am 8. April 2019 beginnenden Proben im Gaswerk Schlieren vor.
 
Bei Guggenheim ist das Areal des Gaswerks Schauplatz des legendären Gordon-Bennett-Wettfliegens, an dem Flugkörper aus ganz Europa am Start sind. Weniger völker- bzw. klassenverbindend ist das Drumherum. So geniessen Fabrikant Meng und seine Entourage auf einem eigens abgesperrten Platz ein Picknick, essen Wurst und Brot mit behandschuhten Fingern und scheinen «den ganzen Anlass als ländlichen Scherz zu betrachten».
 
Wir sind Gast im Belltree Tower und werden den zweiten Teil im Gasi-Museum inszenieren. Das Gebäude mit Wasserturm und ehemaliger «Kraftcentrale» ist ein intakter Zeuge industrieller Kultur. Für den heutigen Baurechtsnehmer, Architekt Remo Schällibaum, ist der Turm mehr als das, er ist «die Erfüllung eines alten Traumes von mir», betont er, und erzählt, er habe rund 10 Jahre nicht locker gelassen, bis er endlich die Bau- und Nutzungsrechte in Händen hielt.
 
Im Gegensatz zur Mengschen Gesellschaft machen wir hier «klassenlose» Esspause. Ausserdem haben wir Zeit den Gasometer oder die Freiluft-Ausstellung der Arbeitsgemeinschaft Zürcher Bildhauer (AZB) zu besichtigen. Urs Kloter vom Technikgeschichtlichen Verein Zürcher Unterland wird gerne über die Sulzer Dampfmaschine aus dem Jahre 1904 Auskunft geben, die im Gasi-Museum zu besichtigen ist. [...]


Theatermarathon durch Zürich mit Haltestelle BELLTREE TOWER

"Um die Ecke wartet eine unbekannte Stadt" ist das Motto eines Projekts, wie es
Zürich noch nie gesehen hat. Die Theaterprofis Peter Brunner und Wolfgang Beuschel
haben aus dem Buch "Alles in Allem" von Kurt Guggenheim ein 12-Stunden-Theater gestaltet. [...]